Landeskürzungen gefährden VHS-Einrichtungen im ländlichen Bereich

SPD-Landespolitiker Karl-Heinz Haseloh sieht die Arbeit der Volkshochschulen im ländlichen Raum gefährdet. „Im nächsten Jahr sollen die Zuweisungen für unsere kommunalen Weiterbildungseinrichtungen um weitere 24 Prozent gekürzt werden“, informierte Haseloh. In einer Anfrage an die Landesregierung möchte er geklärt wissen, welche Konsequenzen dies für die Volkshochschulen im Kreisgebiet hat.
Betroffen von den Planungen der Landesregierung sind die Volkshochschulen in Minden, im Altkreis Lübbecke und in Bad Oeynhausen. Die VHS Minden geht davon aus, etwa 70.000 Euro weniger zu erhalten. Das Budget der VHS Altkreis Lübbecke soll um 58.000 Euro und das der VHS Bad Oeynhausen um 27.000 Euro gekürzt werden.
„Die VHS-Leiter sorgen sich um die Zukunft ihrer Einrichtungen“, erklärt Haseloh. Er schließt aus, dass die Träger der Bildungseinrichtungen die Kürzungen kompensieren können. „Unsere Städte und Gemeinden stehen selbst finanziell mit dem Rücken an der Wand“. Obwohl die Volkshochschulen oftmals die einzigen Einrichtungen sind, die im ländlichen Bereich flächendeckend im Sinne des Weiterbildungsgesetzes alle Bereiche der Erwachsenenbildung abdecken.
In der Koalitionsvereinbarung von CDU und FDP ist nachzulesen, dass der Bereich der Weiterbildung als vierte Säule des Bildungswesens ausgebaut werden soll. Haseloh wirft der Landesregierung Wortbruch vor: „Links reden und rechts handeln. Die vorgesehenen Kürzungen ziehen den Einrichtungen den Boden unter den Füßen weg“. Gesellschaftlich gewünschte Kurse, die kostenlos angeboten werden, müssten gestrichen werden. Dazu zählen Integrations- und Sprachkurse sowie Maßnahmen für Berufsrückkehrer.