
(WR)Die Prognosen zur Entwicklung der Einschulungen sind auf falscher Grundlage ermittelt worden, nämlich aufgrund von Schulbezirken, die es aber ab letztem Jahr laut Landesschulgesetz gar nicht mehr gibt.
Die Prognosen hätten aufgrund der wohnortnächsten Schule ermittelt werden müssen, denn nur auf diese haben die Eltern einen gesetzlichen Anspruch.
Dies betrifft insbesondere den Ort Niedermehnen, von wo aus es für viele Eltern näher zur Grundschule in Westrup als nach Levern ist. Und viele Eltern machen schon jetzt davon Gebrauch und das wird in Zukunft eher zunehmen.
Geburtenzahlen ändert sich zyklisch. Das heißt, zur Geburt von Kindern bedarf es (immer noch) Eltern. Wir befinden uns zur Zeit in einem Tal, das sich aus der geburtenschwachen Elterngeneration (vor 25 Jahren hatten wir nur 72 Kinder an der Grundschule in Westrup) ergibt.
Die Schülerzahlen werden also wieder ansteigen, wie das auch vor 25 Jahren der Fall war. Erste Anzeichen sehen wir auch schon bundesweit, wo die Geburtenzahlen zunehmen.
Es wird also auch in 15 Jahren die Notwendigkeit einer Grundschule in Westrup geben – wenn man nicht andere Grundschulstandorte ausbauen will und für die kleinen Dötze (das Einschulungsalter wird bekanntlich immer jünger, durch die Landesgesetzgebung) lange Wege und damit lange Anfahrtszeiten einführen will. Die Schülertransportkosten für die Gemeinde kämen noch hinzu.
Auch und insbesondere aus diesen Gründen (kurze Wege für die Kurzen, möglichst geringe Kosten für die Gemeinde) sind vier Grundschulstandorte in Stemwede die beste Lösung.
Kleine, überschaubare Schulen sind gerade für den Primarbereich (Grundschule) für unsere Kinder ab 5 Jahren auf jeden Fall besser als große Mammutschulen.
Deshalb ist ein zentraler Grundschulstandort für alle Stemweder Kinder nur nachteilig, die langen Wege, langen Fahrtzeiten (wann muss ein Kind aus dem Oppenweher Moor oder aus Destel dann aufstehen, um mit dem Bus nach Wehdem gefahren zu werden?) und die Transportkosten für die Gemeinde machen deutlich, wie unrealistisch die Anregung von Philipp Matern ist.
In realistische Nähe geriete dieser Gedanke nur dann, wenn durch eine Fortsetzung der falschen Politik von CDU und FDP im Land und in der Gemeinde das Schulzentrum in Wehdem immer weniger Schüler bekäme, dass nicht nur die Hauptschule sondern auch die Realschule in ihrem Bestand gefährdet würde. Dann allerdings und nur dann, wenn auf diese Art und Weise das Schulzentrum leer stände, wäre es sinnvoll, hier die Grundschüler aus ganz Stemwede zu unterrichten.
Da wir das aber nicht wollen, treten wir für eine weitergehende Zusammenarbeit der beiden Schulen im Schulzentrum ein, die diesen Standort attraktiver und zukunftssicher machen.
SPD-Gemeindeverband Stemwede
Wilhelm Riesmeier
(Vorsitzender)