Die SPD-Arbeitsgemeinschaft 60plus hat einen neuen Bundesvorstand gewählt. Beim 9. ordentlichen Bundeskongress in Berlin wurde Angelika Graf aus Bayern zur neuen Vorsitzenden gewählt. Sie erhielt 156 von 253 abgegebenen Stimmen. Als eine von zwei Stellvertretern wurde Ruth Brand aus Essen mit 88,49 % wiedergewählt. Reinhold Hemker aus Rheine erhielt als Beisitzer 61,66% der Stimmen.
Bei der Verabschiedung von Erika Drecoll dankten Angelika Graf und der Ehrenvorsitzende der AG 60plus, Otto Graeber, der scheidenden Vorsitzenden für das jahrelange Engagement. Im Anschluss wurde Drecoll auf Vorschlag von Angelika Graf zur Ehrenvorsitzenden gewählt. Hiermit verbanden die Delegierten die Hoffnung, dass sie dem Vorstand und der AG 60plus auch weiterhin mit ihrer Erfahrung zur Verfügung stehen wird.
Zu Beginn des Kongresses hatte Berlins regierender Bürgermeister Klaus Wowereit zu den Delegierten gesprochen. In seiner Rede machte er deutlich, dass ihm die Beteiligung älterer Menschen am gesellschaftlichen Leben, als auch an den Entscheidungsprozessen innerhalb der SPD besonders wichtig sei.
Unter dem Motto „Gut und sicher leben“ diskutierten die rund 260 Delegierten intensiv das 170 Seiten starke Antragsbuch. Mit 58 Delegierten waren die Genossinnen und Genossen aus NRW die mit Abstand größte Delegation auf dem Bundeskongress. Der Landesvorsitzende Gerhard Kompe aus Dortmund und Delegationsleiter Dieter Deneke als Mülheim begleiteten die Delegation durch den zweitägigen Kongress. Hanny Wendel aus Würselen hat für die NRW-Delegation in der Antragskommission mitgewirkt.
Inhaltliche Schwerpunkte des Bundeskongresses waren unter anderem die Bekämpfung der Altersarmut, die sichere und solidarisch finanzierte Gesundheitsversorgung von Jung und Alt sowie die Lebensqualität im Alter. Gerhard Kompe fasste die Ergebnisse zusammen: „Die soziale Sicherung für Ältere muss heute verbessert werden, wenn wir die Altersarmut von morgen verhindern wollen.“
Am zweiten Tag sprach der SPD-Parteivorsitzende Sigmar Gabriel zu den Delegierten und betonte, dass die Arbeitsgemeinschaft 60plus die größte und eine sehr aktive Arbeitsgemeinschaft innerhalb der SPD sei. Neben aktuellen politischen Themen sprach er in seiner Rede auch die geplante Parteireform an und macht klar, dass niemand die Absicht habe, die großen vier SPD-Arbeitsgemeinschaften 60plus, AsF, AfA und Jusos abzuschaffen. Ganz im Gegenteil: Es gäbe SPD-Arbeitsgemeinschaften, sie sich an der AG 60plus ein Beispiel nehmen könnten.