Leverner SPD fordert zentrales Rathaus

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Stemwede-Levern. Wenn es um kommunalpolitische Themen geht, dann nehmen die Leverner Sozialdemokraten selten ein Blatt vor den Mund. Das gilt für die künftige Struktur der Gemeindeverwaltung. Die Leverner SPD fordert ein zentrales Stemweder Rathaus – und kritisierten am Mittwochabend während einer Versammlung die CDU und die Verwaltung.

Die SPD-Ratsfraktion hatte im vergangenen Jahr beantragt, die Kosten der jetzigen beiden Verwaltungsstellen sowie die Summen für einen Rathaus-Neubau sowie eine Leasing-Variante zu berechnen. Diese Zahlen sollten eigentlich im ersten Quartal vorliegen. Bis jetzt wurde aber noch nicht öffentlich darüber diskutiert – obwohl sie wie die NW bereits berichtete schon länger vorliegen.

Lediglich „vertraulich“ haben die Ratsmitglieder mittlerweile das Papier bekommen. Nur „widerwillig“ habe die Verwaltung die Zahlen den Mandatsträgern gegeben, meinte Ratsmitglied Wolfgang Schröder – der Details ebenso nicht nennen wollte wie der SPD-Gemeindeverbandsvorsitzender Paul Lahrmann.

Dass die Zahlen immer noch nicht öffentlich vorliegen sei ein „Unding“, war Rainer Bartels erbost. Im Frühjahr hätten sie kommen sollen, „aber wir eiern immer noch herum.“ Ob man die Zahlen zurückhalte, weil die vielleicht nicht belastbar seien, wollte er wissen – erhielt aber keine Antwort. „Würde ich was dazu sagen, würde ich aus Nicht-Öffentlichem berichten“, so Lahrmann. „Und den Teufel werde ich tun.“

„Ein Rathaus wollten wir schon immer“

Niemand wisse, wann und wo das Thema beraten werde, so Ortsvereins-Vorsitzender Kurt Gläscher. „Die sollen in die Pötte kommen“, forderte Gerd Stegmann. Paul Lahrmann erinnerte daran, dass die SPD die Berechnungen beantragt habe. Das es so lange dauere, passe ihm auch nicht. Aber wenn man ein halbes Jahr gewartet habe, dann komme es auf ein paar Wochen mehr auch nicht an. „Und die Mandatsträger sollen dann binnen 14 Tagen entscheiden, was die Verwaltung schon lange wusste?“, hielt ihm Stegmann entgegen.

In die Kritik geriet neben der Verwaltung die CDU-Ratsmehrheit. „Wir wissen um die Auseinandersetzungen in der CDU“, meinte Rainer Bartels mit Blick auf die unterschiedlichen Positionen in der Reihen der Christdemokraten zur Verwaltungsstruktur. „So lange die sich nicht einig sind, werden wir nicht darüber diskutieren dürfen.“

Die Meinung der Leverner SPD steht aber fest. Wolfgang Schröder: „Ein Rathaus wollten wir schon immer.“ Die Bürger interessiere weniger ein Standort als eine zentrale bürgerfreundliche Verwaltung, pflichtete dem Rainer Bartels bei. Angesichts des demografischen Wandels brauche man eine schlankere und kleinere Verwaltung – die nicht unbedingt in einem Neubau untergebracht werden müsse.

Die Forderung nach einem zentralen Rathaus („das ist doch eine Chance und keine Bedrohung“) und der Aufgabe des Standortes Dielingen wollen die Leverner Sozialdemokraten als Forderung in einen neuen Flyer für die Bürger aufnehmen. Darin fordern sie unter anderem weiter den Lückenschluss des Radweges zwischen Destel und Levern, den Bau eines Ärztehauses und die politische Unterstützung für einen Gesundheitspark.