
Lübbecke (msa). »Alter ist keine Last, sondern eine Lust. Demographie ist kein Problem, sondern eine Herausforderung oder eine Chance«, gibt sich Günter Gabrecht, SPD-Landtagsmitglied aus Bielefeld, kämpferisch zu dem Thema »Altern in Würde – Altern in Armut – Für ein Miteinander der Generationen«. Unter diesem Motto stand eine Podiumsdiskussion, die die AG 60-plus aus Ostwestfalen-Lippe im Versammlungsraum der Sporthalle Nettelstedt ausgerichtet hat. Moderator Achim Post, SPD-Bundestagskandidat für den Kreis Minden-Lübbecke, stellte die Fragen. Mehr als 120 interessierte Zuhörer hatten sich dazu eingefunden und wurden dabei von der Nettelstedter SPD-Ortsgruppe mit Kaffee und Kuchen bewirtet.
Susanne Leimbach von der Caritas Minden, Dirk Hanke von der AWO und Thomas Volkening von der Parität nahmen als Vertreter der Wohlfahrtsverbände teil und informierten über ihre Angebote, um ein Alter in Würde zu ermöglichen. »Wir bieten zum Beispiel Reisen für Hochbetagte. Aber auch die, die Armut im Alter erleben, unterstützen wir unter anderem mit der Wärmestube, wo es warmes Essen, eine Möglichkeit zum Baden und mehr gibt«, erläutert Susanne Leimbach. Thomas Volkening betont: »Immer mehr Leute sind im Alter von Armut betroffen. Darum müssen wir für eine Grundsicherung sorgen. Die Parität bietet in diesem Zusammenhang, neben vielen anderen Angeboten, Beratung an.« Auch die AWO biete ein breites Spektrum an Angeboten, aber für Dirk Hanke sei es von größter Wichtigkeit, dass die Grundlagen für ein Altern in Würde gegeben seien. Seiner Ansicht nach müsse sicher gestellt werden, dass die Bürger in ihrem Beruf genug verdienten, damit sie fürs Alter vorsorgen könnten.
Für den heimischen SPD-Landtagsabgeordneten Ernst-Wilhelm Rahe geht es auch darum, die »Alten« genauer zu betrachten. »Wir sprechen hier von den 65- bis fast 100-Jährigen. Da gibt es einen großen Unterschied, ob ich ein rüstiger Ýjunger AlterÜ bin, der noch was erleben will, oder eine arme, kranke Witwe, die sich Gedanken machen muss, wie sie ihre Medikamente bezahlen soll.«
Landrat Dr. Ralf Niermann sieht aber auch eine Chance fürs Land, wenn es immer mehr alte Menschen gibt: »Ältere Menschen können eine echte Bereicherung sein. Das sollten wir nutzen.«