Leverner SPD moniert Schneeräumung in Siedlungen

VON JOERN SPREEN-LEDEBUR

Stemwede-Levern. Stemwede soll bis zum Jahr 2030 knapp 20 Prozent seiner Einwohner verlieren. Der demografische Wandel und dessen Folgen beschäftigte auch die Leverner Sozialdemokraten. Freunde von weiteren Gutachten sind die Leverner Sozialdemokraten aber nicht.

Bei allen Entscheidungen in der Gemeinde Stemwede solle an die Senioren gedacht werden, meinte Wolfgang Schröder. Viel wichtiger sei aber, jungen Menschen eine Perspektive zu bieten, damit sie Stemwede nicht den Rücken kehrten, vertrat dagegen sein Parteifreund Gerd Stegmann. Die Frage sei, was die Gemeinde dagegen unternehmen wolle. „Aber auch wir sind gefragt“, sah Stegmann die Politik in der Pflicht.

Die Parteien aber, diesen Eindruck hat Wilhelm Dullweber, würden immer weniger gefragt. In Stemwede gebe es viele Aktivitäten in den Ortschaften. Es gebe Dorfwerkstätten, in Levern die Werbegemeinschaft und den Heimatverein. „Aber die Gemeinde zittert vor den Dingen, die in den Ortschaften geschehen“, glaubt zumindest Dullweber. Und parteipolitisch sei das nicht, was in den Orten passiere.

Von immer neuen Konzepten und Gutachten hielt Rainer Bartels nichts. „Geld für etwas ausgeben, was wir schon wissen, ist typisch Stemwede. Wir wissen doch, wo der Schuh drückt.“ Man könne Bürger auch direkt ansprechen, riet Friedrich Reckmann. Man müsse folglich nicht für Gutachten „viel Geld aus dem Fenster werfen“.

Immer weniger Einwohner, immer mehr ältere Bürger. Die Zahlen kenne man, so Bartels. „Aber jede ein bisschen kritische Entscheidung wird in Stemwede immer verschoben, bis man getrieben wird und nur noch agieren kann.“ Jetzt müsse man etwas tun, sagte Bartels mit Blick auf Gebäude-Leerstände oder Schulen.

Reckmann hat die zunehmende Zahl von Senioren in der Gemeinde im Blick. In Bad Essen gebe es „massenweise“ und „gut angenommene“ Angebote zu betreutem Wohnen. In Levern gebe es das nicht. Viele Leute, davon ist er überzeugt, würden ein solches Angebot im Stiftsdorf nutzen.

Die Probleme seien erkannt, vertrat Hans-Joachim Albrecht. „Wir müssen uns einbringen und Vorschläge machen.“ Auch positionieren müssten sich die Sozialdemokraten, forderte er und nennt als Beispiele die Intensiv-Tierhaltung oder intensive Landwirtschaft.

Positioniert haben sich die Leverner Sozialdemokraten dagegen schon früh, was den Standort der Gemeindeverwaltung angeht. Das machte Albrecht auch bei der Versammlung der Leverner Sozialdemokraten deutlich. Immer wieder habe man eine bürgerfreundliche und kostengünstige Lösung gefordert. Die (mehrheitliche; Anm. d. Red.) Entscheidung des Rates für den Standort Levern und die Nutzung des alten Amtshauses sei „eine gute Entscheidung“. Das sei so gelöst worden, „wie wir uns das gewünscht haben“.

Eine andere Frage muss noch gelöst werden – nämlich die, welche Straßen die Gemeinde künftig noch in asphaltierter Form erhalten will. Der Arbeitskreis Straßen schaue, welche Wege man erhalten könne, berichtete Paul Lahrmann, Vorsitzender der SPD Stemwede. „Bei den Planungen sind wir fast durch.“ Dann werde der Plan zu den Wirtschaftwegen mit untergeordneter Funktion stehen. Hauszufahrten würden asphaltiert bleiben, kündigte Lahrmann an. „um mit dem Traktor nur auf einen Acker zu kommen, kann man aber auch über Schotter fahren.“

In den vergangen Tagen fuhren viele Stemweder aber vor allem auf einer anderen Grundlage: Schnee. Der Umgang damit sorgt bei den Sozialdemokraten für Unmut. Wirtschaftswege würden derzeit besser vom Schnee geräumt als Straßen in Siedlungen, kritisierte Gerd Stegmann. Schulwege würden geräumt, meinte dazu Lahrmann. „Nein“, widersprachen ihm seine Leverner Parteifreunde. Auf dem Westerholtweg etwa würden keine Schulbusse fahren, doch sei der geräumt – im Gegensatz zu Siedlungsstraßen.

Friedrich Reckmann: „Irgendwo funktioniert das nicht.“ Wenn nicht alles morgens um 7 Uhr bereits geräumt sei, dann sei das ok. Aber über den Räumdienst in den Siedlungen muss aus Sicht Reckmanns gesprochen werden