SPD will „Pannen und Pleiten“ der CDU nutzen

Nutzen aus dem CDU-Verhalten ziehen: Wilhelm Riesmeier (2.v.r.), Wilfried Martlage (l.) und Holger Brehme (nicht im Bild) wollen Wehdem und Westrup im Rat der Gemeinde Stemwede vertreten.

Bei der Jahreshauptversammlung des SPD-Ortsvereins Wehdem-Westrup im Gasthaus Grunwald plädierte der Stemweder Ehrenbürger und Sozialdemokrat für einen Bürgermeisterkandidaten, der nicht aus der Gemeinde kommt. Es müsse jemand sein, der „neue Gedanken“ mitbringe, so der Wehdemer.

Ortsvereinsvorsitzender Wilhelm Riesmeier hingegen ist nicht so wichtig, wo das neue Gemeindeoberhaupt herkommt. Aufstellen sollen seiner Ansicht nach alle Ratsparteien einen gemeinsamen Kandidaten, der die Unterstützung möglichst aller Fraktionen bekommt. „Das wird nicht einfach“, blieb Möller realistisch. „Einfach kann ja jeder“, sagte Riesmeier.

Der Ortsverein nominierte als SPD-Ratskandidaten für die Kommunalwahl Holger Brehme (Wahlbezirk Wehdem-Nord), Wilfried Martlage (für Volker Straub, Wehdem-Süd) und Wilhelm Riesmeier (Westrup/Wehdem). Riesmeier kündigte an, aus Altersgründen zum letzten Mal für den Rat kandidieren zu wollen. Bei den Vorstandswahlen ergaben sich keine Veränderungen.

Die Stemweder Sozialdemokraten hoffen durch die „Pannen und Pleiten der CDU“ (Martlage) auf ein gutes Kommunalwahlergebnis für ihre Partei. Die Stemweder CDU schade sich derzeit selbst, meinte Riesmeier. Daraus gelte es, einen Nutzen zu ziehen. „Die meisten Leute sind unzufrieden – selbst die Anhänger.“

Themen, die der kleine Ortsverein Wehdem-Westrup für das gemeinsame Wahlprogramm aller Stemweder SPD-Ortsvereine vorschlagen will, sind unter anderem die Verlängerung der Straßenbeleuchtungszeiten und die Schaffung eines neuen Übergangs am Westruper Weideweg.

Während der „Geheimwahl-Sitzung“ des Bauausschusses Ende Januar hatte die SPD geraten, zunächst nur mit dem Suchgebiet Tiefenriede ins Planverfahren für die Windkraft zu gehen. Zu der Kompromiss-Einstellung stehe die Fraktion, so Riesmeier. Das Geld, dass die Bürgerwindpark Stemwede GbR Anwohnern in der Babbelage als Beteiligung verspreche, wollten viele nicht. Es gebe die Möglichkeit, nur die Tiefenriede auszuweisen. Riesmeier: „Das reicht dann auch, um die Vorgaben des Landes zu erfüllen.“

Vor einem solchen Vorgehen hatte Bauamtsleitern Birgit von Lochow während der Bauausschuss-Sitzung gewarnt.