Möller und Gralla seit 50 Jahren in der SPD Urgesteine in Levern geehrt / Niermann: Streifenwagen-Abzug ist „Märchen“ / Reaktion auf Kämmerer – Forderungen

Engagiert für die Sozialdemokratie: Achim Post (v. l.), Reinhold Gralla, Wilhelm Riesmeier, Ingeborg Lilie, Ilona Meier, Fritz Möller und Ralf Niermann.

Levern: Für ein halbes Jahrhundert Mitgliedschaft in der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands ehr mit Urkundenten der heimische SPD Bundestagsabgeordnete Achim Post und der Landtagskandidat Dr. Ralf Niermann am Freitag zwei bekannte Stemweder. Fritz Möller ( Ortsverband Wehdem-Westrup) und Reinhold Gralla ( Ortsverband Haldem-Arrenkamp) wurden im Hotel Meyer Pilz mit Urkunde und Nadel ausgezeichnet. Ihr rotes Parteibuch seit 25 Jahren hat
Ingeborg Lillie.

„Von 50 kenne ich dich 42 Jahre“, erinnerte Stemwedes SPD-Fraktionsvorsitzender
Wilhelm Riesmeier Stemwedes ersten Ehrenbürger Fritz Möller an ihre gemeinsame Vergangenheit.
Er sei damals ein junger Sozialdemokrat gewesen, Möller ein gestandener Ratsherr. „Ich hätte mir nie vorstellen können, dass wir so gut zusammenarbeiten können“, deutete Riesmeier
anfängliche Unstimmigkeiten an.
Er sei sicher, dass die SPD ohne ihre Mitglieder und deren Mitarbeit nicht funktionieren
würde, sagte Post in seiner kurzen Laudatio auf Möller. Es gebe auch Parteien, für die das nicht
so wichtig sei. Er warte darauf, dass die CDU in Stemwede mal keine absolute Mehrheit mehr habe. Was in Paderborn möglich sei, müsse hier doch auch funktionieren.
„Alle hier wissen alles über dich“, wandte sich Post direkt an Möller und überreichte ihm eine von
NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, Parteivorsitzendem und Vizekanzler Sigmar Gabriel sowie Wilhelm Riesmeier unterzeichnete Urkunde und einen persönlichen Brief.

Ein Vertreter des ländlichen Raumes wolle er bleiben, sagte SPD-Landratskandidat Dr. Ralf Niermann im Rahmen der Stemweder Gemeindeverbandsversammlung.
Das Gesundheitswesen, die Bildung und auch den Bereich Sicherheit wolle er weiter stärken, sagte er und bezog sich auf öffentliche Kritik wegen eines im Gespräch stehenden Streifenwagen-
Abzuges an der Lübbecker Wache und Angriffe aus den Reihen der CDU (wir berichteten). Ja, der
Kreis habe heute weniger Polizeibeamte als vor sieben Jahren, doch den Personalschlüssel
gebe das Land vor. Hier sei auch die Zahl der Straftaten ein ausschlaggebender Faktor. Da habe er
als Landrat „Null Einfluss“, so Niermann zu seinen Genossen.
Die Sicherheitslage im Kreisgebiet habe sich, „was die Eckdaten angeht“, verbessert.
Die Polizei habe das Gebiet trotz personeller Hindernisse im Auge, in keinem anderen Kreis gebe
es eine so dezentrale Wach-Struktur mit sechs Standorten.
„Die Polizei ist vor Ort präsent“, so Niermann. Er bedaure, dass das Thema in den Wahlkampf einbezogen worden sei. Stemwede sei vergleichbar sicher, und er wolle sich dafür einsetzen, dass das auch so bleibe. In Lübbecke stünden zwei Streifenwagen, die Frage sei aber, wann sie von den Beamten wie besetzt werden könnten. Dass einer der Wagen abgezogen werden solle, nannte Niermann ein „Märchen“. Mit Forderungen der Kämmerer der elf kreisangehörigen Städte und Gemeinden will sich der amtierende Landrat erst nach der Wahl auseinandersetzen. Die Kämmerer hatten – wie berichtet – unter anderem mehr Transparenz und ein Überdenken der Personalstruktur
der Kreisverwaltung angeregt. Über Hinweise, wo der Kreis Geld sparen könne, sei er dankbar, so
Niermann. Er wundere sich jedoch über die „Verbesserungsvorschläge von außen“.
„Wir im Kreis leisten von morgens bis abends Dienste für die Bürger aller Städte und Gemeinden.“

Im Vorstand des Gemeindeverbandes ergaben sich zwei Änderungen: Neuer Internet-
Beauftragter ist Jonas Schmidt, neue stellvertretende Kassiererin Irmgard Bohne. Alle anderen Vorstandsmitglieder wurden mit überzeugenden Mehrheiten wiedergewählt.
Als neue Mitglieder begrüßte die Stemweder SPD Lennart Quebe im Ortsverband
Wehdem-Westrup und Jonas Schmidt im Ortsverein Haldem-Arrenkamp.