
Die Gemeinde attraktiv für junge Menschen und für Unternehmen machen, das ist Jonas Schmidt besonders wichtig. Mit 19 Jahren ist er das derzeit jüngste Mitglied im Stemweder Gemeinderat.
Bereits in der Schulzeit am Rahdener Gymnasium hatte der Haldemer großes Interesse an der Politik, und nach dem Abitur beschloss er, selbst in einer Partei aktiv zu werden. So trat er in die SPD ein und kandidierte für den Gemeinderat.
Nachdem die Mitglieder der SPD-Fraktion sich nach der Wahl einig geworden waren, dass jedes Ratsmitglied in zwei Ausschüssen vertreten sein soll, war für den derzeitigen Mathematikstudenten schnell klar, dass er in dem Ausschuss Bildung, Generation, Sport und Kultur vertreten sein möchte.
Als Student war für ihn naheliegend, dass „junge Leute in diesem Ausschuss sitzen“.
Außerdem sitzt er in dem neuen Ausschuss für Gemeindeentwicklung, Wirtschaftsförderung und Touristik. Dort hat Schmidt großes Interesse an der Wirtschaftsentwicklung und daran, wie Stemwede aktuell als Wirtschaftsstandort dasteht.
Bei der Vorbereitung auf die Ratssitzung gebe es im Vorfeld eine Fraktionssitzung, bei der die auf der Tagesordnung stehenden Themen diskutiert würden und eventuell Anträge für Änderungen gestellt werden könnten, erklärt der junge Sozialdemokrat. Die Ratsmitglieder bekommen dann die Ausschussunterlagen zugeschickt.
Das geschieht mittlerweile elektronisch. Per iPad können sie die Sitzungsvorlagen einsehen und mit Notizen für sich selbst, für die Fraktion oder für alle versehen.
„Die iPads sind durchaus sinnvoll“, findet Schmidt, auch wenn er zunächst mit einer Einarbeitungszeit rechnet. Wie die Arbeit im Rat wird, kann er nach zwei Sitzungen noch nicht abschätzen, findet aber, dass „es darauf ankommt, wie man sich in eine Thematik einbringt“. Anfangs werde es trotzdem „schwierig, sich einzuarbeiten“, schätzt der 19-jährige die Situation ein. „Da wird man dann nicht direkt wort- und federführend sein.“ Dennoch gibt es Themen, die ihm besonders wichtig sind und bei denen er eigene Ideen einbringen möchte. Wichtig sei, dass „Stemwede attraktiv bleibt für junge Menschen“.
Viele junge Leute würden zwecks Ausbildung oder Studium wegziehen, nur selten kämen sie wieder zurück. Gerade in dieser Hinsicht sei es wichtig, dass die Interessen der jungeren Generation vertreten würden. Um der Abwanderung entgegenzuwirken, sieht Schmidt auch in der Wirtschaftsentwicklung
ein wichtiges Thema. Hiesige Unternehmen an ihrem Standort halten und bestenfalls neue anwerben, dafür müssten gute Bedingungen geschaffen werden. Auch die Ärzteversorgung ist ein wichtiges Thema, bei dem der Haldemer erste eigene Nachforschungen zur Verbesserung der Situation angestellt hat. Von seiner Partei kam der Vorschlag, Stipendien für angehende Medizinstudenten zu vergeben, die später in der Region eine Praxis übernehmen.
Wichtiger als konkrete Pläne zu bestimmten Themen sei aber, in einem „dynamischen Arbeitsprozess im Rat die Politik der Gemeinde zu gestalten“. Überhaupt sei „Politik etwas, was jeden selbst betrifft. Jeder kann seinen Beitrag für die Gesellschaft leisten“. Es sei wichtig, aktiv zu werden, egal ob in der Politik, in Vereinen oder durch soziales Engagement .