SPD und Grüne suchen Bürgermeister

Paul Lahrmann Vorsitzender der Stemweder SPD Bild: SPD

Stemwede(WB). In Stemwede suchen SPD und Grüne gemeinsam nach einem Bürgermeisterkandidaten. Sie sehen sich nach einem Nachfolger für den Verwaltungschef Gerd Rybak um, der nicht erneut für das Amt kandidieren will.
Die Fraktionen der SPD und der Grünen schalteten eine Stellenanzeige. Die Bewerbungsfrist endete am 4. Oktober. Am Samstag haben vier Vertreter der beiden Parteien, Paul Lahrmann und Wilhelm Riesmeier (SPD) sowie Hermann Gesenhues und Sebastian Allhorn (Grüne), die Bewerber zu Gesprächen empfangen.
Es handele sich – nach Angaben von Paul Lahrmann – um drei männliche Bewerber aus Löhne, Espelkamp und Bad Essen. Alle stammten beruflich aus der Industrie. »Jetzt überlegen wir, welchen der Kandidaten oder vielleicht alle, wir in unseren Gremien vorstellen. Dies wird der nächste Schritt sein. Ein möglicher Kandidat muss letztlich den Rückhalt aller Mitglieder finden«, sagte Lahrmann gestern auf Anfrage der STEMWEDER ZEITUNG. Daher wolle man noch keine Details über die Personen verraten.
Mitte bis Ende November, so sei der Zeitplan, sollten SPD und Grüne – auch die Parteimitglieder – dann eine Entscheidung für einen der Kandidaten treffen.
Die SPD habe das Ziel verfolgt, die Freie Wählergemeinschaft mit ins Boot zu holen«, erläuterte Lahrmann die Vorgeschichte. »Als es konkret wurde und es um die Finanzierung der Stellenanzeige ging, wollte die FWG nicht mehr mitmachen«, sagte er.
Definitiv würde aber Wilhelm Riesmeier nicht mehr als Bürgermeisterkandidat antreten, trat Lahrmann möglichen Spekulationen entgegen. »Die Aussage Riesmeiers von vor fünf Jahren, dass er dies nicht wolle, hat immer noch Bestand«, sagte der Chef des Gemeindeverbandes.
Unerheblich sei für die Sozialdemokraten, welcher Partei ein möglicher Kandidat angehöre. Er muss auch nicht aus der Verwaltung kommen«, meinte er. »Haben wir einen Kandidaten, stellen wir ein darauf abgestimmtes Wahlprogramm vor, dass nicht parteipolitisch geprägt sein muss.«
Andreas Weingärtner, CDU Fraktionschef, erklärte gestern, dass auch die CDU nicht untätig bei der Kandidatensuche sei. Noch habe man aber keine Resultate zu vermelden. »Es wird in dieser Woche noch entsprechende Gespräche geben«, kündigte er an.
Wolfgang Fricke (FDP) machte deutlich, dass die Freien Demokraten auch diesmal keinen eigenen Kandidaten aufstellen würden. »Höchstwahrscheinlich werden wir wieder den Kandidaten der CDU unterstützen. Das haben wir auch in der Vergangenheit immer so gehandhabt.«
Die FWG, vertreten durch Fraktionssprecher Jürgen Lückermann, wird ebenfalls keinen eigenen Kandidaten aufstellen. Lückermann wörtlich: »Es sei denn, Wilhelm Riesmeier stellt sich zu Wahl. Dann trete ich auch an.« Er hätte sich jedoch gewünscht, dass alle fünf Rats-Fraktionen gemeinsam eine Suche nach zwei möglichen Kandidaten geführt hätten. »Das war unsere Intention und wir sind davon ausgegangen. Wir brauchen einen Bürgermeister in Stemwede, der sich schweren Aufgaben zu stellen hat und der nicht parteipolitisch agieren sollte. Außerdem glauben wir, dass ein Bürgermeister fundierte Rechtskenntnisse und Wissen über das Verwaltungswesen haben sollte. Das wäre bei Kandidaten aus der Wirtschaft nicht unbedingt der Fall«, sagte Lückermann.
»Wenn wir jemanden finden, der unseren Vorstellungen entspricht, dann werden wir diesen parteiunabhängig unterstützen. Der Kandidat muss für Stemwede die bessere Wahl sein«, meinte der FWG-Mann. Auch spreche er sich für eine jüngere Person aus, die längere Zeit im Amt bleiben könne