Dienstleister für Bürger-Wünsche

Weg vom Kirchturm-Denken: Uwe Wortmann (M.) will gemeinsam mit den Stemwedern neue Wege beschreiten. Im Bürgermeister-Wahlkampf wird er von Paul Lahrmann (SPD) und Andrea Herrmann (Grüne) unterstützt. Foto: Bokelmann

Uwe Wortmann ist bereit, neue und unkonventionelle Wege zu gehen und aus bestehenden (Denk-)Systemen auszusteigen. In den kommenden Monaten will er zusammen mit den Bürgern eine Vision erarbeiten, wo Stemwede in Zukunft stehen soll. Gestern stellten SPD und Grüne Wortmann als ihren Kandidaten vor, den sie ins Rennen um das Amt des künftigen Bürgermeisters schicken.

Uwe Wortmann ist Diplom-Ingenieur und Tischlermeister. Mehr als 20 Jahre hat er Erfahrungen im Bereich Projekt- und Innovationsmanagement gesammelt und entwickelt freiberuflich neue Firmenkonzepte. Politisch betritt er mit seiner Kandidatur Neuland. „Für das Projekt Bürgermeisterwahl bringe ich das nötige Rüstzeug mit“, ist Wortmann überzeugt. Derzeit lebt der 50-Jährige zusammen mit seiner Frau und den beiden Kindern in Löhne. „Sollte ich Bürgermeister werden, ziehe ich hierher“, kündigt er an.
Wortmanns Ziel: Ein Gemeindeentwicklungsplan aller 13 Ortschaften, der „nachhaltig und zukunftsweisend alle Puzzleteile zusammenfügt“. Denn es gebe bereits viel Unterstützung und Initiativen der Bürger, hat Wortmann festgestellt. „Viele dieser guten Ansätze wurden bisher nicht so konsequent umgesetzt, wie man es sich gewünscht hätte“, erklärt Wortmann.
Damit es nicht an der Finanzierung scheitert, will er „unkonventionelle Wege gehen“. Schließlich müsse nicht alles über Steuern und Verwaltungsgelder laufen, sondern könne auch über Sponsoren außerpolitisch vorangebracht werden, erklärt Wortmann mit Blick auf die weitere Förderung des bestehenden Engagements.
Bürgerintegration ist für Wortmann dabei ein wichtiges Schlagwort. „Die Zukunft kann man nicht dem Zufall überlassen.“ Er wolle niemanden bevormunden, sondern vielmehr eine „Entwicklung von unten nach oben“ anstoßen. Doch ohne konkrete Ziele drohe eine Fremdbestimmung. Als „Dienstleister für die Wünsche der Bürger“ will der 50-Jährige entsprechende Strukturen schaffen und nennt eine Koordinierungsstelle, Wirtschaftsförderung und Gemeindemarketing als einige Themen. Darin sehe er seinen künftigen Arbeitsauftrag.
Ende November hatten sich die Parteivorstände der Sozialdemokraten und der Grünen auf den gemeinsamen unparteiischen Bewerber geeinigt. Seitdem gab es regelmäßige Treffen, damit sich der Kandidat mit den Angelegenheiten der Gemeinde vertraut machen kann. „Ich repräsentiere den Querschnitt von Zielen und Einstellungen der Bürger“, wirbt Wortmann und erklärt, dass er bereits vor der Wahl im September das Gespräch mit den Stemwedern suchen wolle.
Die Rahmenbedingungen würden die Gemeindeentwicklung zwar einschränken, so Wortmann mit Blick auf den knappen Haushalt, aber „wenn wir andere Wege finden, werden wir unsere Ziele erreichen“, gibt sich der Kandidat optimistisch.
„Er hat sich sehr stark eingebracht“, lautet das erste Fazit von Andrea Herrmann, stellvertretende Fraktionsvositzende der Grünen. Sowohl sie als auch Paul Lahrmann von der SPD seien sehr überzeugt von dem Projektmanager, der ihren Anforderungen entspräche: Führungserfahrung, team- und projektorientierte Arbeitsweise, innovative Ideen, Organisationsfähigkeit und ausgeprägte Kommunikationskompetenz hatten die Parteien in ihrer Stellenausschreibung gefordert – und diese Eigenschaften bei Uwe Wortmann gefunden.