Ernst-Wilhelm Rahe kehrt in den Landtag zurück. Der Hüllhorster SPD-Politiker hat auf diese Nachricht allerdings mit gemischten Gefühlen reagiert, denn der Grund für seine Rückkehr ist der Tod eines Kollegen. Guido van den Berg ist nach langer, schwerer Krankheit gestorben, wie diese Zeitung erfahren hat. Er ist nur 44 Jahre alt geworden. Der Vater von zwei Kindern aus dem Rhein-Erft-Kreis war Mitglied des Innenausschusses und des Ausschusses für Wirtschaft, Energie und Landesplanung. Ernst-Wilhelm Rahe: »Ich bin sehr betroffen, ich habe den Kollegen sehr gemocht.« Ihm wäre es lieber gewesen, wäre er bereits im vergangenen Jahr nachgerückt, als der Kölner SPD-Landtagsabgeordnete Martin Börschel vor einem Wechsel in die Wirtschaft stand, sich das dann aber doch noch zerschlug. Rahe hatte sich damals schon auf seine Rückkehr in den Landtag eingestellt.
Der formale Ablauf sieht vor, dass Ernst-Wilhelm Rahe offiziell vom Landtagspräsidenten informiert wird und er selbst dann seine Bereitschaft erklären muss, in den Landtag nachzurücken. Auch wird er wohl zunächst die Ausschussplätze seines verstorbenen Parteikollegen übernehmen. »Ich verstehe die Medienpolitik immer noch als meinen politischen Schwerpunkt, aber das muss man dann zu gegebener Zeit klären«, sagt Rahe, der die vergangenen eineinhalb Jahre an der Ausarbeitung des Landesrahmenvertrages für die Behindertenhilfe mitgewirkt hat. »Das war eine tolle Aufgabe, die mir Spaß gemacht hat. Aber jetzt stehen wir kurz vor Ende der Verhandlungen«, berichtet Ernst-Wilhelm Rahe, der beruflich somit einen guten Schnitt machen kann, um wieder in seine Landtagsarbeit einzusteigen.
Bereits von 2012 bis 2017 war der Hüllhorster Landtagsabgeordneter. Bei der Wahl 2017 hatte er aber das Direktmandat nicht wieder erwerben können. Nur zwei Listenplätze fehlten damals. Ein Nachrücken während der Legislaturperiode war dementsprechend sehr wahrscheinlich.