Wo sich fünf Ortsteile treffen

Alte Brücke aus Levern verbindet jetzt zwei Enden des Weidewegs in Westrup

Stemweder Zeitung 22.6.19 von Peter Götze

Westrup(WB). Aus zwei Sackgassen ist wieder ein durchgehender Weideweg geworden. Am Südlichen Teil der Westruper Straße, wo sich fünf Stemweder Ortsteile berühren, macht eine hölzerne Brücke, die früher in Levern stand, wieder einen Übergang möglich Zumindest für Fußgänger und Radler.

»Was lange währt wird endlich gut«, sagte Wilhelm Riesmeier, als die renovierte Brücke am frühen Donnerstagnachmittag mit einem geselligen Brückenfest eingeweiht wurde. Die Freude über diesen Erfolg war ihm deutlich anzumerken. »Hier treffen sich Westrup, Arrenkamp, Sundern, Levern und Niedermehnen, also mehr Stemwede geht nicht.«

Die Holzkonstruktion gehörte früher dem Landesbetrieb Straßen NRW. Sie überquerte den Großen Diekfluss in Levern an der Schröttinghauser Straße und war im Zuge von Brückenerneuerungsarbeiten überflüssig geworden. »Die Gemeinde Stemwede hat das Bauwerk damals, als es abgebaut wurde, für einen symbolischen Betrag erworben«, wusste Bürgermeister Kai Abruszat zu berichten. In der Zwischenzeit seien Jahre vergangen und es wurden insgesamt knapp 20.000 Euro in Planung, Umbau und Umzug investiert.

Auf Abruszat, der persönlich zur Zerschneidung der Absperrbänder schritt, wirkte Riesmeiers Freude offenkundig ansteckend. »Auf der Welt werden viele Mauern gebaut, wir bauen Brücken«, begrüßte er die gut 30 angeradelten Einweihungsgäste. »Dieses Projekt ist zustande gekommen, weil viele Menschen hier aus der Bürgerschaft sich das nicht nur gewünscht haben, sondern tatkräftig mitorganisiert und angepackt haben.« Zu diesen Aktiven zählte allen voran Wilhelm Riesmeier, der sich im Anschluss in seinem Grußwort gern an die Zeit zurück erinnerte, in der die Vorgängerin die beiden Weideweg-Hälften noch mitein­ander verbunden hatte. Die Gemeinde Stemwede hatte dort einen Durchlass des dort verlaufenden Grabens aus Gefahrengründen wegbaggern lassen, weil die Rohre bereits stark gealtert waren und schlimmstenfalls ein Absacken der Straße gedroht hätte. Von einer Erneuerung des Durchlasses sah sie auch aus Kostengründen ab. Riesmeier ließ es sich am Donnerstag nicht nehmen, sich bei allen Beteiligten für ihr amtliches, berufliches oder privates Engagement persönlich zu bedanken. Rathaus, Bauhof, Dorfwerkstatt und Nachbarn, alle trugen ihren Teil zur gelungenen Wiederaufnahme und der Einweihung des über Jahre nicht nutzbaren Streckenabschnitts bei.

Einen erheblichen Anteil an der Verwirklichung des Brückenprojektes hatten auch der Westruper Ortsheimatpfleger Friedhelm Kohlwes und die Firma Schwettmann, die in unkonventioneller Weise das Transportgerät für den Umzug bereitstellte.

Die nun wieder hergestellte Wegeverbindung ist für Radfahrer und Fußgänger vor allem ein Gewinn, weil die umliegenden Straßen zum Teil stark befahren sind. Und dort müssen die Radler zum Beispiel an der Schepshaker Straße oder auch an einem großen Teil der Niedermehner Straße ohne einen separaten Radweg auskommen. Dabei sind Fahrräder in Stemwede gern und viel genutzte Transportmittel. Viele der Brückennutzer dürften sich mit Wilhelm Riesmeier freuen und mit ihm in dem Wunsch übereinstimmen: »Möge sie lange halten.«